Fiehl | Rechtsanwälte
Fachanwalt für Versicherungsrecht | Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht 

P&R Transport-Container GmbH | Anleger sind alarmiert | Vertrieb eingestellt

Die Anwälte der Kanzlei Mayer | Rechtsanwälte in Fürth befassen sich derzeit mit der wirtschaftlichen Schieflage der P&R Transport-Container GmbH aus München die seit Jahrzehnten bereits als etablierter Marktführer auf dem Gebiet der Containervermietung auftritt. Nach Ankündigungen von Zahlungsverzögerungen im Jahr 2017 häuften sich die Anfragen besorgter Anleger aus der der Region Nürnberg, Fürth, Erlangen wie sie sich nun verhalten sollten.

Die P&R Transport –Container GmbH, Nördliche Münchner Str. 8 in 82027 Grünwald versorgte über viele Jahre Anleger mit Containerinvestments. Lange Jahre flossen die Mietzahlungen regelmäßig und zuverlässig bis vergangenes Jahr eine erste Verzögerung auftrat: Das Unternehmen kündigte an, die Mieteinnahmen aus den Containern mit sechs Wochen Versatz nach Ende des Quartals erst auszuzahlen. Die Zahlungen erfolgten dann auch, mit wenigen Ausnahmen, pünktlich. Doch bereits zu diesem Zeitpunkt machte sich Unruhe breit.

Das Unternehmen

P&R konzentriert sich nach eigenen Angaben ausschließlich auf Containerinvestments. Die Mitarbeiter und beteiligten Industriepartner (Leasinggesellschaften, Reedereien und Logistikinstitute) analysieren und ermitteln, so das Unternehmen auf seiner Internetseite, kontinuierlich „den realen Bedarf an Containern auf dem Weltmarkt“. 

Der Markt I Frachtcontainer | Mieterträge

P&R stelle so nur die Menge an Frachtcontainern zur Verfügung, die auch tatsächlich vom Markt benötigt werde: „Die P&R Containerflotte ist damit dauerhaft hoch ausgelastet und erzielt somit regelmäßige und kalkulierbare Mieterträge. Mit dieser Strategie agiert P&R niemals spekulativ oder wachstumsgetrieben, sondern ausschließlich marktorientiert auf Grundlage von fundierten Bedarfsanalysen und steuert so verfügbare Mittel und Produktionskapazitäten auch mit dem Ziel einer dauerhaften Marktstabilität.“

Nach der Selbstdarstellung des Unternehmens und Schilderung unserer Mandanten gestaltete sich die Konzeption und der Ablauf der P&R Containerinvestments folgendermaßen:

Einkauf von Bestandscontainern | Vermietung an Industriepartner 

„P&R finanziert den Einkauf von Bestandscontainern oder die Produktion neuer Container entsprechend der Bedarfsanforderungen unserer Industriepartner, gesichert durch die Verpflichtung der Industriepartner, die Transportcontainer zu bereits vertraglich vereinbarten Bedingungen anzumieten. 

Diese Container werden anschließend zu festen Konditionen an die Transportindustrie weltweit vermietet. 

Erst nach Abschluss dieser Mietverträge werden diese Container vorwiegend privaten Anlegern zum Kauf angeboten. Die Angebote an die Anleger lauten grundsätzlich in Euro und werden auf reiner Eigenkapitalbasis offeriert.

Damit erwerben P&R Anleger Container, die bereits langfristig, über mindestens die Laufzeit eines Anlegervertrages vermietet sind. Die Anleger werden deren rechtliche und wirtschaftliche Eigentümer. Auf Wunsch mit entsprechendem Eigentumszertifikat. 

Verzug der Mietzahlungen | Forderungsausfall

Die langfristigen Mietverträge sichern dem Anleger quartalsweise Mieteinnahmen über die gesamte Vertragsdauer. 

Am Ende der Vertragslaufzeit unterbreitet P&R dem Anleger ein Angebot zum Kauf der Container zu marktüblichen Konditionen. 

Stimmt der Anleger diesem Angebot zu, erhält er den vereinbarten Kaufpreis von P&R und die Container gehen wieder auf P&R über. 

Mietunterdeckung | Prospektangaben | Finanzierungslücke

Im Juli 2017 wurde in den Medien über eine Mietunterdeckungen in dreistelliger Millionenhöhe für 2014 und 2015 berichtet. Bereits zu diesem Zeitpunkt war fraglich wie diese Deckungslücke gefüllt werden kann. Nach eigenen Prospektangaben erzielte die P&R Equipment & Finance Corp., die u.a. die Container beschaffte und später wieder den Rückkauf abwickeln sollte, von 2014 bis 2016 einen Überschuss zwischen € 21,7 Mio. und € 13,6 Mio.. Ende 2016 wurde ein Eigenkapital von € 26,5 Mio. ausgewiesen wurde. Dem standen aus laufenden Verträgen Verpflichtungen in Höhe von über € 991,7 Mio. gegenüber drei P&R-Gesellschaften gegenüber.

Sollte also das Geschäft mit der Vermietung der Container aus Perspektive des Sommers 2017 nicht anziehen und der Vertrieb neues Geld in die Kassen spülen, waren Engpässe in der Liquidität vorprogrammiert. Weshalb vor diesem Hintergrund der Vertrieb eingestellt wird, lässt nun Spekulationen Blüten treiben.

Betroffene Anleger sollten sich dringend anwaltlich beraten und vertreten lassen um hier keine Nachteile zu erleiden. Die Risiken für Anleger könne vielfältig sein:

Risiken für Anleger | (Privat-) Insolvenz

Eine Beteiligung an dem Kapitalanlagemodell der P&R Transport-Container GmbH beinhalten für Anleger und Käufer Risiken bis hin zu einer Haftung mit dem gesamten privaten Vermögens oder gar einer (Privat-) Insolvenz.

Risiken | Rückkauf | Vermietung | Forderungsausfall 

Dieses Risiko kann sich beispielsweise dann realisieren, wenn der in Aussicht gestellte Rückkauf der Container durch die Anbieterin tatsächlich nicht erfolgt, der Anleger damit Eigentümer der Container bleibt und er etwa wegen nicht bezahlter Standgebühren oder fehlender Sicherungsmaßnahmen selbst auf Zahlung in Anspruch genommen wird.

Gelingt ein Rückkauf der Container durch die P&R-Gruppe nicht müssten sich die Anleger zudem selbst um die Veräußerung oder Vermietung der Container bemühen. Welche Kosten und finanzielle Belastungen dies mit sich bringt ist nicht absehbar. Jedenfalls wird es für Eigner von Containern schwierig ohne entsprechende Verbindungen diese Container selbst zu vermarkten.

Rechtliche Schritte | Anlegerschutz | P&R Container

In Betracht kommt eine außerordentliche Kündigung und die Geltendmachung von Schadensersatz. Daneben bestehen aber vor allem die vertraglichen Ansprüche die im allgemeinen Trubel nicht aus dem Blick geraten dürfen. Diese Ansprüche müssen sofort gesichert werden und es müssen Vorbereitungen für ein etwaiges Insolvenzverfahren getroffen werden.

Anspruchsgrundlagen

Unklar sind derzeit Fragen ob es sich hier möglicherweise um einen Fall von Anlagebetrug handeln könnte. Bislang ist das Unternehmen als seriös bekannt und ein solcher Verdacht war fernliegend. Mit Blick darauf, das Auszahlungen an bereits engagierte Anleger nur durch die Einwerbung neuer Gelder erfolgen konnten, ist aber zu großer Vorsicht zu raten.

Rechtsanwalt Christian Fiehl, LL.M., steht Anlegern als erfahrener Anlegerschützer gern für eine erste Beratung zur Verfügung.


 
 
 
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